Meniskusschaden

Symptome Meniskusschaden

Der Meniskusschaden äußert sich häufig durch Schmerzen an der Innen- oder Außenseite des betroffenen Kniegelenkes, insbesondere bei Belastung und Rotationsbewegungen. Blockaden des Gelenkes, d.h. die vorübergehende Beuge oder Streckhemmung, sind ein spezieller Hinweis auf einen eingeklemmten Korbhenkel- oder Lappenriss. Eine Schwellung und Überwärmung des Kniegelenkes aufgrund des akuten Reizzustandes ist möglich, jedoch nicht immer vorhanden.

Aufbau und Funktion des Meniskus

Das menschliche Kniegelenk besitzt einen Innenmeniskus und einen Außenmeniskus. Jeder Meniskus besteht aus elastischem Faserknorpel mit unterschiedlichen Faserschichten. Die halbmondförmigen Menisken befinden sich zwischen den Gleitflächen von Ober- und Unterschenkel und dienen als schützender Puffer des Gelenkknorpels . Der Außenmeniskus ist kleiner und mobiler als der Innenmeniskus Die Menisken passen die Oberflächen des Ober- und Unterschenkel an, vergrößern die Kontaktfläche und verbessern somit die Druckverteilung. Der Meniskus ist mit seinem breiten Anteil mit der Gelenkkapsel verwachsen und trägt somit auch zur Stabilität des gesamten Kniegelenkes bei . Auch die Gelenkschmierung gehört zu seiner Aufgabe. Meniskusrisse können unfallbedingt oder degenerativer Genese sein. Der Innenmeniskus ist 3x häufiger betroffen als auf der Außenmeniskus.

Ursache - wer ist von einem Meniskusschaden betroffen?

Häufig führt ein Knieverdrehtrauma zu einer Meniskusverletzung. Meist enteht der Meniskusriß jedoch auf Grund des vorzeitigen Verschleissprozesses des Meniskusgewebes ohne gröbere Krafteinwirkung. Überbelastungen im Sinne wiederholter Mikrotraumen und/oder Achsenfehlstellung sind hier als häufige Ursachen zu nennen. In diesen Fällen kann eine Bagatellbewegung den vorgeschädigten Meniskus zum Zerreißen bringen.

Diagnostik

Der Verdacht des Meniskusrisses muß durch den erfahrenen Diagnostiker abgeklärt werden. Es erfolgt die klinische Untersuchung mittels spezifischer Funktions- und Schmerztests, Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen, Ultraschalluntersuchung und gebenenfalls Punktion. Die Kernspintomographie ist eine wesentliche diagnostische Maßnahme vor einer eventuellen Operation.

Therapie

Je nach Schweregrad des Meniskusschadens ist ein konservatives oder operatives Vorgehen möglich. Bei stabilem Meniskusriss ohne relevante Beschwerden und guter Belastungsfähigkeit ist eine kombinierte medikamentös-physikalische Therapie möglich.

Methoden Meniskus-OP

Die Meniskusoperation (Meniskus-OP) wird arthroskopisch durchgeführt. Auf Grund der bekannten Langzeitfolgen nach Meniskusentfernung ist das Ziel insbesondere beim jungen Patienten soviel Meniskus wie möglich zu erhalten. Bestimmte Längsrisse des Meniskus, können mit guten Heilungschancen genäht werden, insbesondere wenn die Läsion in der basisnahen, gut durchbluteten Region des Meniskus liegt. Ob eine Naht des Meniskus in Frage kommt, kann erst während der Operation entschieden werden.

Meniskusteilresektion

Kann der Meniskus nicht genäht werden, erfolgt die Meniskusoperation in der Regel in Form einer Meniskusteilentfernung. Ziel hierbei ist es durch sparsame Entfernung der instabilen Anteile einen funktionsfähigen druckbelastbaren Restmeniskus zu erhalten. Durch die Teilentfernung des Meniskus verringert sich zwar die Kontaktfläche geringfügig, dies wirkt sich jedoch im Regelfall je nach Größe des entfernten Anteils nicht nachteilig auf die Gelenkfunktion aus.

Meniskusnaht


Durch modernste Nahttechniken ist es uns möglich.in jedem Bereich des Gelenkes eine stabile Meniskusnaht durchzuführen. Die Verfahren sind komplikationsarm und versprechen gute Heilungschancen. Um das Zusammenwachsen der zerrissenen Meniskusanteile zu ermöglichen und das Einwachsen von Blutgefäßen zu induzieren werden die Rissstellen vor der Naht mit mikrochirurgischen Instrumenten angefrischt. Im Falle eines kleinen Risses und bei gleichzeitigem Kreuzbandriss ist dies oft ausreichend. Bei einer isolierten Meniskusverletzung oder einem größeren Riss wird eine direkte Meniskusnaht durchgeführt, indem die Rissenden aneinander genäht werden.

Meniskusersatz

Eine Meniskustransplantation oder ein Meniskusersatz ist bei jungen Patienten mit frühzeitigem Verlust des Meniskus zu diskutieren. Durch das Fehlen des Meniskus kann es verfrüht zu einer Arthrose kommen. Die Meniskusersatzoperation dient zum Hinauszögern der Arthroseentstehung und ist nur erfolgreich bei gesundem vorhandenen Knorpel, intakten Bandverhältnissen und physiologischer Beinachse . Eine Transplantation eines Spendermeniskus (Leichenmeniskus) ist ebenso möglich wie die Implantation von künstlich hergestelltem Meniskusersatzgewebe. Die Implantate müssen intraoperativ in den vorbereiteten Defekt eingepasst und eingenäht werden. Das Implantat muss über mehrere Wochen einheilen.Der Kunstmeniskus dient als Leitschiene und wird durch körpereigene Zellen besiedelt Das Regenerat soll dann die Meniskusfunktion wiederherstellen, Schmerz wird vermindert und das Fotrschreiten des Verschleißprozesses wird möglicherweise verzögert. Aufgrund der sehr strengen Indikationsstellung wird diese Form der Meniskusoperation insgesamt eher selten durchgeführt.

Nachbehandlung Meniskus-OP

Unmittelbar postoperativ empfehlen wir zur Schmerz und Schwellungsredukiton lokal kühlende Maßnahmen. Eine entzündungshemmende Medikation wird von uns meist routinemäßig verordnet, und sollte in den ersten Tagen nach OP regelmäßig eingenommen werden. Eine Thromboembolieprophylaxe mit sog. "Bauchspritzen" ist in den ersten postoperativen Tagen unbedingt notwendig und wird bis zur Vollbelastung fortgeführt. Eine in das Kniegelenk eingelegte Drainage wird meist am ersten Tag nach der Operation gezogen Die Hautfäden können nach 10-12 Tagen entfernt werden. Nach einer Meniskusnaht soll das Knie in der Regel in den ersten 6 Wochen unter Belastung nicht über 90 Grad gebeugt werden . Die ersten 4 Wochen nach der Operation darf lediglich mit 20 kg teilbelastet werden, danach wird vorsichtig und schrittweise bis zur Vollbelastung gesteigert. Intensive sportliche Betätigung ist meist nach 3-4 Monaten möglich. Nach einer Meniskusteilentfernung ist eine Vollbelastung an Gehstützen unmittelbar nach OP erlaubt.

 

Animation zum Operationsverfahren
Meniscal Cinch™

Teilresektion des Meniskus